LIVING CUBE
1,0 | Konstruktion | 1 Master
Hafencity Universität Hamburg
Der direkte Umgang und die nahtlose Verbindung zur Natur beflügeln den Menschen und stärken seinen Geist und seine Gesundheit. Wir hören das viel, es stimmt auch, jedoch zieht es die meisten von uns in die großen Städte.
05.2020
Erst nach vielen Jahren enger sozialer Strukturen, Lärm und Trubel erinnern wir uns wieder daran, wie schön es sein kann die Natur als direkten Nachbar zu haben und nicht den Wohnblock und die Straße. Jetzt nochmal weg, auf das Land in das eigene Haus ziehen? Das klingt wie eine utopische und kostenintensive Vorstellung. Zudem kann es nur schwer mit unseren Vorstellungen kooperieren, der urbanen Nachverdichtung entgegen zu treten. Aber es klingt so schön!
Schemata | Modulaufbau
Motivation
Meine Motivation in der Entwicklung dieses Projektes lag darin, den genannten Bedenken die Stirn zu bieten und ein
günstiges und attraktives Wohnen auf dem Land, mit der Möglichkeit, sich selbst zu versorgen, zu gewährleisten. Die
ständige fortschreitende Versiegelung wertvoller Agrarflächen lies mich mit dieser Idee in zwei Richtungen denken.
Eine leichte kubische Holzskelett-, Holzrahmen-konstruktion, soll es ermöglichen auf dem Land seinen Halt auf ein paar
Schraubfundamenten zu finden ohne den Boden zu versiegeln und nachträglich, bei Bedarf, ohne Schäden wieder
versetzt werden zu können.
Die zweite Richtung in die sich mein Projekt orientieren möchte, ist die Stadt. Den Menschen treibt es meiner Meinung
nach zum sozialen Miteinander und der Möglichkeit mitten im Geschehen zu sein. Wir brauchen das Miteinander und die Kontakte, weshalb Städte immer attraktiver werden, auch durch Chancen die uns
dort geboten werden.
Durch die leichte und kubisch Konstruktion möchte ich die Möglichkeit generieren, diese Holzmodule für die Nachverdichtung ohne Bodenversiegelung auf bereits bestehenden Wohnhauszeilen in der Stadt zu verwenden. Deren Dachflächen dienen bisher nur einem einzigen Zwecke, uzw. dem Witterungsschutz. Mit diesen kleinen Living Cubes möchte ich den Anreiz schaffen, diese Flächen ökologisch aufzustocken und selbst an den außer-gewöhnlichsten Orten seine eigenen Lebensmittel anbauen zu können. Gerade in urbanen verdichteten Orten sehe ich Potenzial für meinen Holzbau. Direkt auf das Land zu ziehen um der Umwelt und sich selber etwas gutes zu tun, würde für viele sicherlich absolut klingen, dennoch erlangt es stets ihre Aufmerksamkeit. Ich möchte eine Alternative anbieten und diese Möglichkeit des gesunden und ökologischen Wohnens auf bereits versiegelten Flächen in der Stadt ermöglichen.
Perspektive auf die Terrasse | bestehend aus 2 Wohn-, 2 Gewächshaus- und 1 Terrassenmodul
Variante I Ansicht
Grundriss Erdgeschoss | bestehend aus 2 Wohnmodulen
Grundriss Obergeschoss | bestehend aus 2 Gewächshausmodulen
Perspektive aus dem Wohnbereich | bestehend aus 2 Wohn-, 2 Gewächshaus- und 1 Terrassenmodul
Fassadenschnitt | bestehend aus 2 Wohn- und 2 Gewächshausmodulen
Fassadenschnitt | bestehend aus 2 Wohn- und 2 Gewächshausmodulen
Konstruktion
Mit den gewünschten Zusatzmodulen, die mit dem Architekten besprochen und geplant werden können, ist es möglich kostengünstig und schnell sein Zuhause zu erweitern oder wunschgerecht an Ort und Stelle zu setzen. Die Wahl besteht zwischen dem Wohn-, Gewächshaus-, Flachdach- und dem Terrassenmodul. Alle Baukörper haben die gleichen Rohbaumaße und können auch gestapelt werden. So dient z.B. das Gewächshaus als Dämm- und Wetterschutzebene für das darunter liegende Wohnmodul, ohne dafür Abdichtungen benutzen zu müssen. Der Wohnkörper wird durch ein gewünschtes Schrankmodul ausgesteift. Durch ein Versetzen Dieser im Grundriss können interessante Räume und ein optimal nutzbarer Lebensraum entstehen. Für die Bewirtschaftung der Gewächshausmodule (welche auch einzeln in ihrem Aufbau fungieren können) habe ich ein vertikales Anbau System präferiert, welches wie im Beispiel der „Impact Farm“ von Human Habitat unglaubliche Erträge generieren kann. Natürlich können der Nutzung des Gewächshaus-moduls auch andere Funktionen unterliegen. Es kann auch einen Wintergarten oder eine überdachte Veranstaltungs-fläche bieten.
Die Vorstellung leuchtender Lampions in der Natur oder auf Dächern in der Stadt möchte ich Ihnen überlassen. In der Konstruktion der Module habe ich beinahe ausschließlich ökologische, recyclebare und Ortstypische Materialien verwendet. Besonderes Augenmerk möchte ich dabei auf die Wand und Deckenaufbauten mit den GFM-Platten legen. Dieses Produkt begleitet mein gesamtes Projekt. Es ermöglicht es Wände und Decken ohne zusätzliche Dampfbremse zu konstruieren. Die Platten steifen die Elemente aus und kommen anders als z.B. OSB-Platten ohne Kleber und Klebeband aus. Lediglich Plexiglas für das Gewächshaus und die notwendige Dachabdichtung für ein mögliches Flachdachmodul sind in der Art nicht ohne CO2 Abdruck herstellbar, jedoch recyclebar. Mein ausgewähltes Plexiglas Produkt überzeugt in seiner Nutzung gegenüber anderen Materialien und fördert damit die zu gewinnenden Erträge. Für die Herstellung neuer Elemente ist Plexiglas optimal recyclebar. Die Option des Flachdachmoduls möchte ich trotz notwendiger Verwendung von Abdichtungsfolien in Anbetracht beziehen. Da ich es meinen zukünftigen Nutzern gewährleisten möchte, auch ohne „Grünen Daumen“ in einem Living Cube leben zu können.
Perspektive in das Schlafzimmer
Beispiel Varianten
Variante II Grundriss | 4 Wohnmodule Variante III Grundriss | 4 Wohnmodule
Variante II Ansicht Variante III Ansicht
Variante IV Grundriss | bestehend aus 3 Wohnmodulen Variante V Grundriss | bestehend aus 4 Wohn- und 1 Terrassenmodul
Variante IV Ansicht | 3 Wohn-, 2 Gewächshaus- und 1 Flachdachmodul Variante V Ansicht | 4 Wohn-, 4 Gewächshaus- und 1 Terrassenmodul
Perspektive in das Dorf